Was ist Hochbegabung?

 

Für den Begriff Begabung/Hochbegabung gibt es in der Wissenschaft zahlreiche Definitionen. Es kommt häufig zu einer Vermischung der Begriffe von Hochbegabung, Begabung, Talent, Genie, Wunderkind etc. Einigkeit besteht darin, dass Begabung grundsätzlich ein Potenzial darstellt, das sich in entsprechenden Leistungen zeigen kann. Damit dies auch gelingt, brauchen Kinder günstige Entwicklungsbedingungen.

 

Im Mehr-Faktoren-Modell der Hochbegabung sprechen Renzulli (1981) und Mönks (1992) von

drei Persönlichkeitsmerkmalen:

  • hohe intellektuelle Fähigkeiten 
  • Motivation
  • Kreativität

und drei Sozialbereichen:

  • Familie
  • Schule 
  • Freundeskreis

Besitzt das Kind die drei Persönlichkeitsmerkmale in hohem Maße und sind auch die drei Sozialbereiche ausreichend stark vorhanden, ermöglicht dies die Entwicklung einer Hochbegabung. Diese kann in besonderen Leistungen oder außerordentlichen Aktivitäten zum Ausdruck kommen.

 

Die Arbeiten anderer Wissenschaftler schlüsseln weitere Faktoren auf, die einen wesentlichen Einfluss darauf haben, ob aus einer vorhandenen Begabung tatsächlich eine hohe Leistung entstehen kann.

Heller (2001) unterscheidet in seinem Münchner Hochbegabungsmodell zwischen

  • nicht-kognitiven Persönlichkeitsmerkmalen
    (Stressbewältigung, Leistungsmotivation und Arbeits-/Lernstrategien) und
  • Umweltmerkmalen
    (familiäre Lernumwelt, Klassenklima und kritische Lebensereignisse),

die großen Einfluss auf die intellektuelle Entwicklung haben. Ein begabungsfreundliches Klima ist im familiären Kontext ebenso wichtig wie im Schulalltag. Darüber hinaus sind die Bereiche Lernen, Training und Praxis besonders wichtig, damit aus einer Begabung letztendlich besondere Leistungen entstehen.